Vor etwa drei Jahren wurde das Jerónimos-Klosters, eine UNESCO-Welterbestätte, durch einen externen Eingriff bereichert. Es handelt sich um einen kleinen Garten vor dem architektonischen Komplex, in dem fünfundzwanzig Parzellen einige der botanischen Arten beherbergen, die im 16. Jahrhundert in der Kirche und im Kloster geschnitzt wurden.

Hier wird der imaginäre Garten des Klosters zu einem realen Garten. Jede Parzelle enthält eine Baum- oder Blumensorte, und eine Identifikationsplakette zeigt ihren Namen und eine kurze Beschreibung sowie eine grafische Darstellung, eine künstlerische Darstellung und den Standort der Skulptur im Kloster.



Auf diese Weise wird der architektonische Raum über seine ummauerten Perimeter hinaus durch eine kulturelle Maßnahme erweitert, die es den Besuchern ermöglicht, bis in die alten Zeiten die Pflanzen und Blumen zurückzuverfolgen, die Teil einer fernen Vergangenheit waren, aber dennoch auch in unsere Zeit gehören. Dank des Projekts „Pflanzen in europäischen Meisterwerken“ aus dem Jahr 2000 wurde das gesamte botanische Erbe, das in den Klosterkomplex gemeißelt ist, identifiziert, lokalisiert und klassifiziert. 




Dieser Eingriff zeigt, wie es möglich ist, geisteswissenschaftliche Studien und wissenschaftliche Forschung mit einer kulturellen Maßnahme zu verbinden, die der Gemeinschaft und der Lebensqualität des städtischen Raums zugutekommt und unser Bewusstsein für den Ort, seinen historischen und kulturellen Wert sowie vor allem die Bereicherung der Idee der menschlichen Schönheit fördert, die sich nicht länger passiv gegenüber der Geschichte und den Wundern verhält, die bis heute überliefert wurden, sondern sich als ein Teil davon erkennt, selbst im Alltag. So kann jeder die Schönheit im alltäglichen Leben wahrnehmen.