- Die Poetik der Vernunft (originaler Titel: The Poetics of Reason): 5. Lissabon Architekturtriennale 2019, Okt.-Dez. 2019 - 


Im Vorfeld der Ankündigung der Kuratoren der nächsten Ausgabe der Lisbon Architecture Triennale beabsichtigen wir, im Februar den Veranstaltungsschluss von The Poetics of Reason (Die Poetik der Vernunft, deutsche Übersetzung) zu begleiten, die im Oktober eröffnet wurde, und die mit fünf Kernausstellungen und zehn parallelen Kulturveranstaltungen rund um die Stadt Lissabon vertreten war.


©esterdonninelli
©esterdonninelli

Das Ziel der Architektur-Triennale war, die Rolle und die Normen der Architektur sowohl als Disziplin zu hinterfragen, als auch als Methodik und System von Denk- und Lebenesweise. In diesem Sinne gehören die fünf Ausstellungen zur dieselben kritische Erzählungen und zu fünf verschiedenen Reflektionsmomenten.


Agriculture and Architecture: Taking the Country’s side (in der Garagem Sul, CCB; bis zum 16. Februar; kuratiert von Sébastien Marot; Schlussdebate am Samstag, 8. 2. um 17 Uhr) – Die Ausstellung ist eine Recherche über die Beziehungen zwischen Agrikultur und Architektur im Laufe der Zeit, mit der Schwerpunkt auf westliche urbane Ansiedlungen. Die Ausstellung stellt die Frage nach über der Zukunft der wachsenden Städte, wo vielfältige Landschaftstypologien vermutet werden können.

Die Highlights: eine Zeitlinie in Form von Zeichnungen, die die Wand entlang läuft ebenso die Fähigkeit, die Komplexität des Themas mit dessen Beliebtheit zu vereinen.



Economy of Means (MAAT, Central Tejo; vom 4. Oktober bis zum 13. Januar; kuratiert von Éric Lapierre) – Mit einem Gang durch Modelle, Entwürfe, Skizzen, Grundrisse und Längsschnitte, die sowohl an die Wände, auf den Boden als auch an die Decke projiziert werden, kann der Besucher die Schlüsselrolle der Typologie in der Architektur über die Jahrhunderte verstehen. Vom großen Gebäude bis hin zum kleinen Künstleratelier; stets ermöglicht der Austausch von Wissen und Know-how das Konzipieren von optimalstem Raum im Hinblick auf die Verbindung von Funktionalität, Material und Ästhetik. 

Die Highlights: das im Originalgröße reproduzierte Co-op Zimmer von Hannes Meyer (1926), beruhend auf einigen Abbildungen und wenigen Informationen, sowie die szenische Anordnung der Installation.



Inner space (MNAC, Staatliches Museum für Zeitgenössische Kunst; vom 5. Oktober bis zum 5. Januar; kuratiert von Mariabruna Fabrizi und Fosco Lucarelli) – Die Ausstellung war eine Möglichkeit, etwas über einen Teil der laufenden Recherche der Kuratoren bzgl. der architektonischen Vorstellungeswelt zu erfahren. Sie wurde als unvorhersehebar Erforschung der Gedankenwelt und des Ateliers eines Architekten angeordnet, wo viele Referenen zu Architektur und Kunstgeschichte ergänzt werden durch andere Disziplinen und Aktionen, wie Forensische Architektur, Videospiele und Virtual Reality, die aus der Architektur kommende Bilder produzieren.

Die Highlights: das ad infinitum Möbelstück reproduzierte Cabinet de l’Art und das Studium der Architektur als Investigationsmethodik.



What is Ornament? (Culturgest; vom 5. Oktober bis zum 8. Dezember; kuratiert von Ambra Fabi und Giovanni Piovene) – Mittels einer Analyse der unterschiedlichen Arten der Nutzung von Ornamenten in verschiedenen architektonischen, künstlerischen und städtischen Kontexten möchten die Kuratoren die heutige Bedeutung von Oramente erneut zur Diskussion stellen, da das Thema für lange Zeit einfach ignoriert wurde. Die Frage ist nicht nur auf Architektur bezogen, sondern auch auf die Natur der Ornamentes als Ausdruck der kulturellen Identität einer Gemeinschaft.

Die Highlights: das Video der Installation von “La tenda rossa” (”Das Rote Zelt”, deutsche Übersetzung) von Franco Raggi (1974) und der Musterentwurf.



Natural Beauty (Sinel de Cordes Palace; vom 6. Oktober bis zum 2. Dezember; kuratiert von Laurent Esmilaire und Tristan Chadney) – Faszinierende Darstellung der Wechselbeziehung zwischen den rationalen Aspekten eines Baus und dessen Schönheit als Architekturobjekt. In den Fotos der Portugiesin Tatiana Macedo von architektonischen Details sowie in den ausgewählten Studentenprojekten beim Internationalen Wettbewerb Lisbon Triennal Millennium bcp Award, zeigt sich die natürliche Schönheit der Architektur sowhol in der Nutzung der Farbe, als auch im Abdeckungssystem eines Raumes oder im strukturellen Geflecht des ganzen Gebäudes.  Wird das perfekte Gleichgewicht zwischen inneren und äißeren Zwecken erreicht - zwischen Struktur, Bau und Funktionalität - entsteht echte natürliche Schönheit.

Die Highlights: die zwei Kronleuchter. Einer zeigt ausgewählte Abbildungen von Karl Blossfeldt. Der andere - in Forme eines Kronleuchters - ist die Replik des von Antoni Gaudí entwickelten Hängemodells zur Konstruktion von Kuppeln und Gewölben. 





Der Taschenkatalog der Ausstellungen wurde in begrenzter Auflage von Polígrafa Editora herausgegeben.




3. Februar 2020

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